Dne 31. srpna 1944 byly na věž farního kostela sv. Jakuba v Brně slavnostně vysazeny hlavice a kříž.
Zaujme ta část zprávy, v níž se říká, že "Poté byl kříž, vlajka a hlavice (zabalené v látce v zemských barvách červené a bílé) neseny slavnostním průvodem na prostranství před kostelem, a poslední (= hlavice) byla za zvuku trumpet a tympánů a střelby z hmoždířů vytažena na věž.".
Tento a další "střípky" před rokem 1848 a z roku 1848 jasně a krásně, pestře, ale i jednoznačně ukazují
tu situaci před a v roce 1848 (viz ostatně i barevně na obrazu příjezdu
prvního vlaku do Brna apod.). A pak se to "zlomí" (návrh zemské ústavy
1848 a jasný pokus "být prostě jiný") a už jedou ty žabomyší "spory" až
dosud.
Moravia, Brünn, 5. září 1844, č. 94, s. 374-375:
Feuilleton.
Die feierliche Aussetzung des Knaufes und des Kreuzes an dem Thurme der Stadtpfarrkirche zu Skt. Jakob fand am 31. August l. J. statt.
Im Jahre 1842 wurde die Abtragung der früheren schadhaft gewordenen Thurm-Pyramide verfügt und wir sahen der Restaurirung mit demselben lebhaften Interesse entgegen, womit der Wiener die Wiederherstellung des Skt. Stephansthurmes verfolgte; denn wie Jenem ist auch uns die alte ehrwürdige Zierde Brünn´s ein trautes Wahrzeichen denkwürdiger geschichtlicher Ereignisse, und der kindlichen Pietät und dem Patriotismus gilt sie als das Palladium des Glückes und der Wohlfahrt unserer Stadt. Ein Unfall, durch ein Elementar-Ereigniß herbeigeführt, unterbrach jedoch den begonnenen Bau, und erst im heutigen Jahre wurde die weitere Ausführung und Vollendung desselben möglich.
Um 8 Uhr früh des 31. August wurde der in der Kirche ausgestellte Thurniknauf, dann die Fahne und das Kreuz von dem hochwürdigen Hrn. Stadt-Pfarrer und Ehrendomherrn Maximilian Reisenhofer geweiht und nach den Gebeten der Weihe das Protokoll über die Feierlichkeit eröffnet, welches der löbl. Magistrat, dann die geladenen Gäste und die bei dem Thurmbau beschäftigten Gewerke unterfertigten.
Sodann wurden die zur Einlegung bestimmten Gegenstände in den Knauf eingesenkt, und zwar: eine Denkschrift über die Zustände Brünns in seiner Vergangenheit und Gegenwart mit Verzeichnissen: a) über die Landeshauptleute und Gouverneure vom Jahre 1720 bis 1844; b) über die Präsidenten des k. k. Appellations- und Kriminal-Ober-Gerichtes v. J. 1783 bis bis 1844; c) der Kommandirenden Generäle von Mähren und Schlesien v. J. 1730 bis 1844; d) der Bischöfe von Brünn v. J. 1777 bis 1844; e) der Brünner Bürgermeister v. J. 1783 bis 1844; f) der Wohlthätigkeits-Anstalten in Brünn; g) der in Brünn bestehenden, durch Dampfkraft betriebenen Etablissements (33 an der Zahl); h) der eingelegten Münzen; i) Franzky´s Geschichte des Brünner Bürgerkorps, (mit Musterbild v. J. 1844 und gedrucktem Verzeichniß der Mitglieder); k) der Provinzial- und Diözesan-Schematismus v. J. 1844; l) Beschreibung der Stadt Brünn vom Professor Wolný; m) kurze Geschichte der Kirche zu Skt. Jakob von Max. Reisenhofer.
An Münzen wurden beigeben:
1 Dukaten und die Spezies der kursirenden Silber-Münzen von 1844; Kupfermünzen; Formulare von W. W. Einlösungsscheinen v. J. 1811 und der Banknoten v. J. 1841, 3 Stück Original-Bankozettel, als das erste in Oesterreich gangbar gewesene Papiergeld a 2, 5 und 100 Gulden.
Hiezu wurden beigesteuert: von dem Herrn k. k. Gubernial-Rathe und Polizei-Direktor F. Hasenöhrl Eine, dann 1/2 und 1/4 lombardisch-venetianische Lira, vom Herrn k. k. Gub. Rath Lachnit mehre Bankozettel, von dem pension, k. k. Salz-Einnehmer Herrn Martin Dresa 3 Stück Bankozettel a 1, 2 und 5 Gulden, ein außer Cours gesetztes Siebenkreuzerstück, 2 Stück französische Assignaten a 5 und 10 Livres aus der Revolutions-Periode und ein k. k. Kanonenkreuz; vom Herrn Ausschuß-Repräsentanten L. Pemsel eine silberne Denkmünze über die von dem römisch-deutschen Kaiser Franz II am 6. Dezember 1804 geschehene Annahme des Titels eines Erbkaisers von Oesterreich, vom Hrn. Kontroleur des städt. Bau-Amtes Wenzel Stolz die silberne Krönungsmünze Sr. Maj. des Kaisers Ferdinand des Ersten vom Jahre 1836.
Ferner wurden eingesenkt: ein Verzeichniß der HH. Ausschuß-Repräsentanten und Ausschußmänner, eine Beschreibung Brünns sammt Umgebung von K. Schmidt v. J. 1835, der Plan von Brünn vom Herrn k. k. Ingenieur-Hauptmann und Fortifikations-Lokal-Direktor v. Gall, die vom städt. Bauamte verfaßte Denkschrift über den Thurmbau sammt Plan des Gerüstes, der Ueberschlag der im J. 1842 und der im J. 1844 geführten Thurm-baulichkeiten, die Preistabelle der gewöhnlichen Viktualien, des Holzes und der Arbeitskräfte, Bemerkungen über die Witterung, Fruchtbarkeit und den Stand der Industrie im J. 1844, ein Ausweis über die vom Magistrate im Jahre 1843 bearbeiteten Geschäftsstücke, dann Modenbilder der Wiener Theaterzeitung vom J. 1844 und endlich das über die Feierlichkeit aufgenommene Protokoll.
Hierauf wurde das Kreuz, die Fahne und der Knauf (eingeschlagen in ein Tuch mit den Landesfarben Roth u. Weiß) in feierlicher Prozession auf den Plaz vor der Kirche getragen, und letzterer unter Trompeten- und Paukenschall und Pöllerschüßen auf den Thurm hinaufgezogen. Als der Knauf aufgesetzt war, thaten die dabei Beschäftigten, nämlich der bürgerliche Zimmermeister Herr Anton Hauk und der bürgerl. Kupferschmiedmeister Herr Joseph Wägner auf der Höhe des Gerüstes den herkömmlichen Ehrentrunk, bei welcher Gelegenheit das folgende Gedicht von dem Geruste unter das Publikum ausgestreut wurde: