Brünner Zeitung, návštěva Františka Josefa I. na Moravě v září 1862, Brno

Z popisu brněnské výzdoby se oproti předchozímu vydání Brünner Zeitung z 23. září již dozvídáme o přehršli barevných kombinací moravských barev v podobě bikolór modrobílých, modročervených, červenobílých a červenožlutých. Mährischer Correspondent z 24. září 1862, č. 220 ovšem při popisu přípravy výzdoby píše o vlajkách v rakouských, moravských a městských barvách.

Ostatní popisované dekorace (obrazy, girlandy, pyramidy) a uvítací projevy odpovídají dobovému pojetí, jak se císařské návštěvy slavily.

Brünner Zeitung, č. 221, úterý 25. září 1862

Anwesenheit Sr. Maj. des Kaisers

Brünn, 24. September. Se k. k. Apostolische Majestät beglückten heute die Landeshauptstadt Brünn mit Allerhöchstihrem Besuche. Der erhabene monarch weilte mehrere unvergeßliche Stunden in unseren Mauern, inmitten des getreuen Volkes, nur bewacht von der Liebe desselben.

Der Eindruck, den der allerdurchlauchtigste Herrscher mit Seiner herzgewinnenden Huld und Freundlichkeit machte, war jubelnde Begeisterung.

Und dieser Eindruck wird die leider nur kurze Anwesenheit Sr. Majestät überdauern und der Erinnerung an dieselbe eine erhöhte Weihe verleihen.

Die Stadt hatte sich längs des Weges, den Se. Majestät fuhren, festlich geschmückt.

Schwarzgelbe, blauweiße, blaurothe, rothweiße und rothgelbe Fahnen waren allenthalben an den Häusern ausgesteckt. Festons, Drapperien, Teppiche, Kaiserbilder und Kaiserstatuen, mit Blumen bekränzt und waldgrün umrahmt, dienten ihnen zur Ausschmückung.

Von hohen Masten wehten doppelfärbige Flaggen und bildeten eine Allee vom Ferdinandsthor zum Eisenbahnviaduct, an dessen Außenseite der Reichsadler von Emblemenschildern umgeben war.

Das Dörnröffel war am Eingange mit Festons überspannt. An einer Gartenpforte stellte sich das Kaiserbild und ein aus Rosen gebildetes: Willkommen! dem Blicke dar, welchem am jenseitigen Ende der Gasse der Rossitzer Bahnhof und der Empfangsplatz im Festschmucke begegneten.

Vor dem Ersteren erhoben sich zwei Pyramiden, mit Reisig umflochten, und mit dem kaiserlichen Namenszuge sowie Vivats! geziert.

Zwischen beiden ragte ein Flaggenstock empor, an welchem der Bergmannsgruß: Glück auf! das geflügelte Rad, Hammer und Schlägel ersichtlich waren.

An dieser Straßenseite waren die Turner und die Mitglieder des Gesangsvereins mit ihren Fahnen aufgestellt, während ihnen Halbkreise von Fahnenmasten, durch Festons verbunden, Oleanderbüsche in den Zwischenräumen, abfriedeten.

Rechts von diesem Platze war das bewaffnete Bürgercorps in Parade aufgestellt.

Pöllerschüffe signalisirten die Ankunft des Monarchen, dem der durchlauchtigste Erzherzog Carl Ferdinand zur Seite saß. Berittene Landleute, die vordersten mit Fähnchen, folgten dem Zuge.

Derselbe hielt bei dem Aufstellungsplatze der Gemeindevertretung an, der Herr Bürgermeister trat an den Schlag und begrüßte den Allerhöchsten Herrn und Kaiser mit folgender Ansprache:
(...)