Brünner Zeitung, návštěva Františka Josefa I. na Moravě v září 1862, Rajhrad, Sokolnice, Tuřany

Císařské barvy černá a žlutá jsou jasné, žel jediné výslovně popsané. U moravských barev můžeme předpokládat, že se buď dohlédlo na to, aby byly vlajky v barvách žlutočervených, nebo jsou s nimi dohromady jako "vlajka Moravy", "zemské barvy" cudně popsány modrá, bílá, červená, na které upozorňuje kloboucký představený ve svém psaní. Podobně si zatím můžeme představovat, přesně císařského orla a dvojím způsobem orlice po stranách, viz následující text německých Brünner Zeitung.

Brünner Zeitung, č. 219, úterý 23. září 1862

Brünn, 22. September. Gestern Nachmittag erfolgte die Ankunft Sr. Majestät des Kaisers zu den Manövern der bei Turas concentrirten Truppen; der Empfang des Monarchen gestaltete sich zu einem wahren Volksfeste, bei welchem die traditionelle Treue und Anhänglichkeit der Mährer für die angestammte Dynastie einen erhebenden Ausdruck erhielt.

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Ungeachtet der Kürze der Zeit waren längs des Weges an geeigneten Punkten festliche Ausschmückungen angebracht worden, welche sich durch sinnige Anordnung und schöne Ausführung auszeichneten.

Zunächst fiel an dem Viaducte in Raigern der Namenszug des Monarchen, aus Blumen in Tannengrün gebildet, in's Auge.

Von den Thürmen des Stiftes Raigern wehte die kaiserliche und die mährische Flagge; das Portal des Stiftes prangte im reichen Festschmucke. Bei Klein-Raigern überwölbte den Weg, wie wir hören, auf Veranstaltung der Mödritzer Zuckerfabriksunternehmung, ein hoher Bogen.

An der Grenze der Sokolnitzer Gemarkung, wo der Weg die Bezirksstrasse nach Turas durchschneidet, erhob sich eine Ehrenforte in größerem Style.

Vier hohe Säulen mit Korngarben umwunden, die durch Dahlienkränze zusammengehalten wurden, die Sockeln und Knäufe aus Ackerwerkzeugen gebildet, trugen ein großes Frontispice, ober welchem in der Mitte unter einer schwarzgelben Fahne der kaiserliche Adler und zu beiden Seiten zwei Adler in den Landesfarben ihre Schwingen entfalteten.

Hier empfingen 36 Gemeinden der Umgegend, jede mit einer Fahne in den Landesfarben, worauf der Name der Gemeinde zu lesen war, ihren verehrten kaiserlichen Herrn mit begeisterten "Vivat-" und "Sláva"-Rufen.

An der Triumpfpforte trat der Gemeindevorstand von Sokolnitz, Franz Umlaschek, eine schwarzgelbe Fahne in der Hand, an den Wagen Sr. Majestät und hielt folgende Ansprache:

"Dnešní den zůstane nám věčně slavným.

Uviděli jsme svého nejmilostivějšího Císaře a Pána, a můžeme vysloviti, že nejponiženější oddanost a nezlomnou věrnost, jakou Morava vždycky zachovala, i my svému Nejvyššímu Pánu životem a statkem dokázati chceme.

Žehnejž Všemohoucí Bůh Vašemu císařskému královskému Apoštolskému Veličenstvu. Sláva!"

Zu deutsch:

"Der heutige Tag bleibt uns für immer ruhmwürdig.

Wir sahen unser allergnädigsten Herrn und Kaiser und können es aussprechen, daß auch wir jene allerunterthänigste Ergebenheit und unverbrüchliche Treue, welche Mähren stets bewahrt hat, unserem Allerhöchsten Herrn mit Gut und Blut zu beweisen bereit sind.

Gott der Allmächtige segne Euer k. k. Apost. Majestät. Hoch!"

Děkuji Vám za Vaše srdečné uvítání. Vím, že Morava byla vždy věrná a že věrnou zůstane."

Das heißt: "Ich danke Euch für Eure herzliche Begrüßung. Ich weiß, daß Mähren immer treu war, und treu bleiben wird."

Hierauf setzte sich der Zug wieder in Bewegung nach dem Schlosse, wo Se. Majestät vom k. k. Militär, der Curatgeistlichkeit, die sich auch hier sehr zahlreich eingefunden hatte, und andern Honoratioren freudig bewillkommt wurde.

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