Wiener Salonblatt, 30. 8 1885
Die Entrevue in Kremsier
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Einen wirklich prächtigen Anblick bot allerdings die herrlich decorirte Strecke vom Bahnhof bis zur Park-Einfahrt, wo die beiden gewaltigen Obelisken mit den in ihrer nationalen Tracht wunderhübsch aussehenden Hannakinnen einen sehr effectvollen Abschluß bildeten; auch der Triumphbogen am Park-Eingang mit der großen, gleichfalls durchaus von hübschen Hannakinnen besetzten Tribüne - es waren Alles in Allem nicht weniger als 800 Hannakenmädchen zur alleroriginellsten lebenden Decoration aufgeboten worden, die auch ihren Zweck vollkommen erreichte - waren wunderhübsch anzusehen und fanden beim Einzug den wohlgefälligen Beifall der hohen Gäste. Von dem erwarteten Fremdenzufluß aus dem Auslande war nicht viel zu sehen; das Gros des allerdings massenhaft herbeigeströmten Publikums war aus der nähern und weitern Umgebung des Städtchens gekommen. Einen ganz originellen Anblick boten die gelben Zettel mit der Aufschrift: "K. k. Hofquartier" und den altmodischen, schwarzgelben Laternen, mit welchen die Privatquartiere gekennzeichnet erschienen, in denen Mitglieder des Hofstaates untergebracht waren.
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Es wurde aber auch mit solcher Strenge und Accuratesse der Wachdienst versehen, daß selbst die Berichterstatter trotz aller Legitimationen, die sie in der Tasche hatten, hie und da absolut nicht passiren konnten und schließlich mit rothen Polizeischärpen und Rosetten ausstaffirt werden mußten, um ihrem Berufe ungehindert nachkommen zu können.
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Ankunft der österreichischen Majestäten und Festzug
Vor dem Schlosse und dem Schloßportale waren Mädchen aufgestellt, die Blumen streuten. Im Schloßhofe, wo die Flagge des Herrscherhauses aufgehißt ist, wurden Ihre Majestäten durch das Officierscorps empfangen.
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