Historická črta o stavovském servisu na stolní tabuli vyrobeném v roce 1766, ozdobeném moravskou orlicí

V článku zveřejněném v desátém čísle Moravskoslezského zpravodaje ze začátku roku 1887 je orlice v roce 1766 umělecky ztvárněná ve stříbrném kovu označena jako stavovská. Otázkou proto je, jestli toto označení má významovou spojitost spíše s 2. polovinou 19. století, která se tímto přenáší na skutečnost 2. poloviny 18. století, tedy jak orlici na tom nádobí v roce 1766 zadavatelé výroby označovali. Má slovo stavovská (ständisch), když se použije v poslední čtvrtině 19. století znamenat totéž tam, kde bychom my řekli, ať už by to bylo v 18. nebo v 19. století, moravská? Závěr je ten, že orlice je popisována ve smyslu všeobecné politické stavovské reprezentace země, v jejímž plátku článek v roce 1887 vyšel.

Ostatně v roce 1766 a později bylo při kontrole stavu majetku používáno slov: "mit dem Mährischen Adler gezeichnet". V článku romantiky, dobrodruhy a stříbrokopy hledající stopy pokladu zaujmou slova Silberschatz des Landes Mähren - stříbrný poklad země Moravy. Jinde a jindy se ale, tuším, vyskytuje i slovní spojení Silberkammer - stříbrná komora, kde ten poklad (servis) měl být uložen. Toto je potřeba si ještě potvrdit.

Do toho pěkného obrázku lesknoucího se stříbra přichází jen to, že si prý během druhé poloviny 19. století menší část obyvatel Moravy oblíbila zlato. Symbolicky, tolik toho zlata jeden každý jednotlivec zase v almaře neměl. To se jistě projevilo v tom, že aspoň část lžiček byla pozlacena. Dělat je celé ze zlata by nejspíš nebylo ono. Jak se to vlastně dělá, když to má být jakože ze zlata? Byla by to nějaká slitina zlata s něčím, aby se zabránilo otěru kovu? A co to pozlacení stříbrné lžičky? To by šlo. No jen si to představte, kdyby to ale nebylo uděláno pořádně. Oblíznete dvakrát třikrát lžičku a odkryje se stříbrný podklad. :-)

Mährisch-schlesischer Correspondent, Nr. 10., Brünn, 14. Jänner, 1887.

Der Theeabend im neuen Landhause.

Unseren Abgeordneten und allen den illustren Gästen, welche gestern der Einladung des Landeshauptmannes, Herrn Felix Grafen Vetter von der Lilie, zum Thee-Abend im neuen Landhause gefolgt waren, wurde hier eine ganz besondere Ueberraschung zu Theil. Sie bekamen nämlich auβer den eleganten, geschmackvoll eingerichteten Appartements des Landeshauptmannes, beziehungsweise des Landes-Ausschusses, den Silberschatz des Landes Mähren, bestehend aus einem kostbaren Tafel-Service für 60 Personen, Dessertbesteck für 40 Personen und den (...)sätzen Strandolen etc., sowie das dazu (...) feine Porzellangeschirr und Krystallglasswer (...). Dieser silberschatz, der gewöhnlich in sechs Cassetten aufbewahrt und im Landhause selbst gehütet wird, hat seine interessante Vorgeschichte, welche nur Wenigen genau bekannt sein dürfte, und welche wir daher in aller Kürze mittheilen wollen.

Im Jahre 1766 haben die mährischen Stände beschlossen, zum Gebrauche des jeweiligen Landeshauptmannes ein Silbernes Tafel-Service im Gewichte von circa 493 Mark, 5 Loth, 1 Quintel, welches damals sammt den mit Cisen beschlagenen neun Truhen 9521 fl. 24 kr. kostete, aus den Mitteln des Domesticalfondes beizuschaffen und jedes Stück mit dem ständischen Adler zu bezeichnen. Dieses Tafelsilber wurde angeschafft, mit dem ständischen Adler bezeichnet und dem jeweiligen Landeshauptmanne bis zum Jahre 1793 zum Gebrauche überlassen. Als Kaiser Franz II. im Jahre 1793 zur Fortsetzung des damaligen Krieges gegen Frankreich ein ungezwungenes Darlehen an Gold- und Silbergeräthen eröffnete, beschlossen die Stände in ihrer Diätal-Sitzung vom 23. Mai 1793, "um einen abermaligen Beweis ihrer gewohnten Anhängigkeit an den Tag zu legen und zum nachahmenden Beispiele", dieses Tafelsilber als ein freiwilliges Darlehen gegen eine zu 4 1/2 Percent verzinsliche k. k. Kupferamts-Hauptcassa-Obligation abzugeben. Dieses Anerbieten wurde von dem damaligen Landeshauptmann Grafen von und zu Ugarte Seiner Majestät unterbreitet, worüber der Kaiser den Ständen wegen ihrer patriotischen Gesinnung das Allerhöchste Wohlgefallen erkennen zu geben und die Versicherung zu ertheilen befahl, daβ die Stände von dem Aufgeld und den Interessen des Capitals ohne Rückfrage nach ihrem Wohlgefallen ein neues Tafelsilber anschaffen können und die Stände von keiner Seite einen Eingriff in dieses ihr Eigenthum zu besorgen haben. Hierauf wurde 1793 das gesammte Silber an das k. k. Münzamt abgeliefert und die hierüber erhaltene Kupferamts-Obligation im Betrage von 9320 fl. sammt dem diesfälligen Aufgeld per 372 fl. 48 kr. in Depot genommen.

Im Jahre 1799 wurden die Interessen erhoben und an die ständische Hauptcassa übersendet und der Antrag höchsten Ortes gemacht, ob nicht gestattet werden wollte, daβ dem Herrn Landeshauptmanne die Interessen von diesem Capital als Entschädigung für den Entgang des Genusses des ständischen Tafel-Services und Vergütung des aus eigenen Mitteln angeschafften Porzellan-Services bis zur Beischaffung eines Tafelsilbers zugewendet werden dürfen. Hierauf wurde den Ständen 1800 der Ministerialbescheid: "Dem Landeshauptmanne ist der erweisliche Kostenbetrag des angeschafften Porzellan-Service nach Maaβ der weiteren verfallenden Zinsen zu ersetzen, sowie der Service als ein ständisches Eigenthum zu betrachten, auch die Nachschaffung des sich von Zeit zu Zeit ergebenen Abganges von den Interessen dieses Capitals zu bestreiten." In Folge dieser allerh. Entschlieβung wurde das von dem damaligen Landeshauptmanne Grafen Ugarte aus Eigenem beigeschaffte Porzellan-Tafel-Service um den Betrag von 2917 fl. 12 kr. ständischerseits übernommen. Dieses Service wurde zwar von den Interessen der fünfpercentigen Bank-Obligation per 12116 fl. öfters ergänzt, allein da dasselbe durch die zweimaligen Franzosen-Invasionen in den Jahren 1805 und 1809 so beschädigt und so weit herabgekommen war, daβ dasselbe kaum mehr für vierzehn Personen zureichte, so haben die Stände im Jahre 1813 beschlossen, dasselbe licitando zu veräuβern und ein neues geschmackvolles Porzellan-Service beizuschaffen, welches um den Preis von 1400 fl. W. W. gekauft und dessen Ergänzung aus der Wiener Porzellanfabrik um den Betrag von 641 fl. veranlaβt wurde.

In Folge eines am 28. Mai 1846 gefaβten Diätalbeschlusses wurde endlich bestimmt, daβ aus den ersparten Interessen des für das in den Kriegsjahren 1793 zum Wohle des Staates gegen Empfang einer Obligation abgegebene Tafelsilber entstandenen mähr.-ständ. Tafelsilber-Capitals ein neues, "der Würde des Landes und den zureichenden Mitteln entsprechendes silbernes Service nebst den erforderlichen Glas- und Porzellan-Piecen angeschafft und beigestellt werden möge", wozu vorderhand die vorräthige Baarschaft per 12142 fl. 9 2/4 kr. Cm. zur Verwendung gelange, welcher Diätalbeschluβ im Jahre 1847 durch den Landeshauptmann Emanuel Grafen Dubsky auch vollzogen wurde. Das Silberservice wurde bei den Wiener Hof- und priv. Silber- und Plattirwaaren-Fabrikanten Mayerhöfer & Kliuskosch, das Porzellangeschirr in der k. k. Aerarial-Porzellanfabrik in Wien und das Krystallglas-Trinkservice theils in Wien, theils in Prag gekauft. Auf jedem gröβeren Silberstück ist das Gewicht eingravirt. Die Gesammtkosten belaufen sich auf 12936 fl. 18 kr. Cm. Im Jahre 1848 fand eine Nachschaffung von zwei kleineren Aufsätzen statt.

Das ist also der Landesschatz, welcher beim gestrigen Thee-Abend von allen Gästen, den Damen ebenso wie den Herren, bewundert wurde.

(následuje výčet hostů)