Welt-Blatt, srpen 1885 - setkání Františka Josefa I. a cara Alexandra III. v Kroměříži

Welt-Blatt, 23. 8. 1885

Zur Kaiser-Begegnung in Kremsier.
(Von unserem Spezial-Korrespondenten.)
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Kremsier, 22. August.
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In der Stadt machen die Dekorationsarbeiten große Fortschritte und versprechen das Beste.

Hoffnungen und Befürchtungen.
Kremsier zieht in diesen Tagen die Blicke der ganzen zivilisirten Welt auf sich.
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Zur Kaiserzusammenkunft in Kremsier.
(Original-Briefe unseres in Kremsier weilenden Spezial-Berichterstatters.)
Kremsier, den 21. August 1885.
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Von Seite der Kremsierer Landbevölkerung wird die Betheiligung an den Feierlichkeiten beim Empfang der Majestäten eine großartige sein.
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Kremsier wird nervös.
Verschieden Anzeichen sprechen dafür. Kremsier fängt an, nervös zu werden, weil die Stadt Angst hat - nicht fertig zu werden. Die Zeit drängt und des Dekorativen ist noch so viel zu thun. Der Obmann des Dekorationskomites, Herr Theodor Fichtner, ist in seinem eleganten Gefährte fortwährend überall und nirgends. Er taucht an allen Ecken und Enden auf, immer anordnend und aneifernd. Wenn das Wetter günstig bleibt, wie bisher, wird Alles zur rechten Zeit dekorirt sein und wird auch der Triumphbogen, der noch die meiste Arbeit konsumiren wird, sich in prächtiger Vollendung präsentiren.

Welt-Blatt, 25. 8. 1885

Zur Kaiser-Begegnung in Kremsier.
(Von unserem Spezial-Korrespondenten.)
Kremsier, 24. August. Der große Tag, an welchem das österreichische Kaiserpaar eintrifft, ist angebrochen und in der Stadt herrscht fieberhaftes Treiben. Leider ist der Himmel ganz mit Wolken umzogen. Man fürchtet Regen. Die Straße, durch welche das Kaiserpaar und der Kronprinz mit ihrem Gefolge einziehen werden, ist auf das Prachtvollste dekorirt. Ueberhaupt sind die engen Straßen für dekorativen Schmuck äußerst geeignet. Da sie ziemlich schmal sind, rücken in ihnen die Fahnen und Guirlanden enge zusammen, so daß man unter einem weithingestreckten Triumphbogen zu wandeln glaubt.

An der Vollendung der Ausschmückung des Triumphbogens wird emsig gearbeitet. Ein massenhafter Zufluß von Fremden macht sich bemerkbar. Gestern und heute Morgens sind unzählbare Menschenmassen, hauptsächlich Bewohner der mährischen Städte und der Landbezirke eingetroffen.
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Die Kaisertage von Kremsier.
Unter dem Jubel der Bevölkerung und zahlreicher Fremden aus verschiedenen Ländern ist heute das österreichische Kaiserpaar in das herrlich dekorirte Kremsier eingezogen, ohne Militärbedeckung, blos bewacht von der unerschütterten Liebe und Treue des Volkes, das in guten, wie in schlimmen Tagen fest zu seinem Herrscherhause hält, das keine Gelegenheit versäumt, seinen patriotischen Gefühlen Ausdruck zu geben, und die lebhafteste Theilnahme an den Bemühnungen des theuren Monarchen für die Förderung des Staatswohles zu befunden.

Welt-Blatt, 26. 8. 1885

Die Kaiserbegegnung in Kremsier.
(Original-Briefe unseres in Kremsier weilenden Spezial-Berichterstatters.)
Kremsier, 24. August 1885.
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Einzuge des Kaiserpaares in Kremsier zu. Das Anfangs regnerische Wetter hatte sich fast völlig ausgeheitert. Punkt 3 Uhr Nachmittags fuhr der von zwei bekränzten Lokomotiven geführte, aus zwölf Waggons bestehende Hofzug in den äußerst geschmackvoll und reich dekorirten Bahnhof ein.
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Die Fahrt zum Schlosse.
Das Kaiserpaar bestieg hierauf einen zweispännigen offenen Hofwagen;
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Der Kaiser befahl im Schritte zu fahren.