Polizei-Minister um Bekanntgebung der m. Landesfarben
8./10. Aug(ust) (1)862 Z. 5046
2823/2-9 Pr.
Polizei-Minister 21. 8. (1)862
Mit Bezug auf den H.-Erlaß vom 8. d. m. Z. 5046 beehre ich mich, Eure ~ in Betreff der mährischen Landesfarben folgendes ergebens zum h. Kenntnis zu bringen:
In der Regel sind die Landesfarben dem Landeswappen entnom(m)en. Was nun das Wappen des Markgrafthums Mähren betrifft, so ist das selbe bei der aus Anlaß der Tronbesteigung S(eine)r Majestät Kaiser Ferdinand I. erfolgter Regulirung des kaiserlichen Wappens laut Hofkanzleidekret vom 22. August (1)836 mit einem von silber u(nd) roten Farben geschachten u(nd) gekrönten Adler im blauen Felde bezeichnet worden. Dagegen haben jedoch die Stände gestützt auf das Privilegium Kaiser Fridrich IV. von 7. Dez(em)b(e)r. 1462, womit den das Markgrafthum Mähren representirenden Ständen wegen der diesem Monarchen geleisteten Hilfe die Führung eines Landeswappens bestehend aus einem rot u(nd) gold geschachten Adler - im blauen Felde bewilligt wurde, bei der bestandenen Hofkanzlei Reklamazion erhoben, u(nd) um Richtigstellung des m(ährischen) Landeswappens gebeten.
Die Stände wendeten sich damals u(nd) zwar untern 22. März (1)838 Z. 407 unmittelbar an den obersten Kanzler G(ra)f Mittrowsky, welcher denselben mit dem Präs(idial) Schreiben vom 7. Apr(i)l n. J. eröffnete, daß es keinem Anstande unterliegen könne, das mähr. Landeswappen in der Art zu führen, wie es mit dem oberwähntem Privilegium bewilligt wurde, wobei der oberste Kanzler die bei Regulirung des Staatswappens im J. (1)836 geschehene Aufnahme des Adlers im m(ährischen) Landeswappen mit silber u(nd) rother Farbe, anstatt mit gold u(nd) rother Farbe als im Versehen bezeichnete.
Ungeachtet dieses Präs(idial) Schreibens wurde mit dem Hofkanzleidekrete vom 8. Mai (1)838 Z. 10387 das bestandene m. sch. Gubernium beauftragt, den ständ(ischen) Auschuß zur Begründung seiner Reklamation aufzufordern. Dieser Aufforderung wurde jedoch von dem Ausschuße nicht nachgekom(m)en, indem derselbe in Folge des oben bezogenen Präs(idial) Schreibens des obersten Kanzlers sich von der fraglichen Beweisführung enthoben glaubte. Erst über den Erlaß des bestandenen Ministeriums des Innern vom 31. Jänner (1)854 Z. 963 erstattete der Landesausschuß unter Anschluß einer Abschrift des mehr erwähnten Privilegiums Kaiser Fridrich IV. eine eingehende Darstellung des Sachverhaltes, welche die Statthalterei mit dem Berichte vom 16. März (1)854 Z. 1775 dem genannten h(ohen) Ministerium vorgelegt u(nd) hiebei auf Grund der von dem Landesauschuße gelieferten Nachweisungen, insbesondere aber auf Grund des Privilegiums vom J. 1462 den Antrag gestellt hat, daß bei Regulirung des Staatswappens das mähr. Landeswappen mit einem roth u(nd) gold geschachten Adler im blauen Felde aufgenom(m)en werde.
Aus der Darstellung des Landesauschußes ist übrigens auch ersichtlich, daß sich derselbe wegen Richtigstellung des mähr. Landeswappens F
Poznámka: Po levé straně připsáno k zařazení do textu: F in der angedeuteten Art
untern 28. März (1)849 Z. 1268 unmittelbar an das Ministerium des Innern gewendet hat. Dieses Einschreiten wurde zunächst durch den in der Sitzung des damaligen Landtages vom 14. Aug(ust) (1)848 Z. 1150 bei der Berathung des Verfassungs-Entwurfes über das Landeswappen u(nd) die Landesfarben gefaßten Beschluß veranlasst, welcher folgends lautete " Das Land Mähren behält sein bisheriges Wappen bei, namlich im blauen Felde einen von gold u(nd) rother Farbe geschachten, nach rechts sehenden gekrönter Adler. Die Landesfarben sind: gold u(nd) roth. Hierauf erfolgte mit dem Erlaße F
Poznámka: Po levé straně připsáno k zařazení do textu: F des Minist(eriums) des Innern
vom 20. April (1)849 Z(ahl) 1816 die Eröffnung an den Landesausschuß, daß das gedachte Einschreiten an das Ministerium des Kais. Hauses u(nd) des Außern zur geeigneten Beachtung geleitet worden sei. Eine endgiltige, das mähr. Landeswappen definitiv feststellende Erledigung ist
Poznámka: "Tím je vše řádně doloženo". :-) Přes jednání proběhnuvší v roce 1854, jejichž konec tvoří z pohledu známého materiálu žádost místodržitelství obsažená ve zprávě z 16. března 1854, se pisatel v roce 1862 nebyl schopen, co se týkalo zemských barev, s určitostí vyslovit. Zajímavá je proto v konceptu při dotváření konečné podoby textu stejně tak přeškrtnutá informace o údajně faktickém stavu od roku 1848.
(... Erledigung ist bisher nicht entlaßen) auch F
Poznámka: Po levé straně připsáno k zařazení do textu: F es ist jedoch nach meiner Ansicht kein Zweifel, daß die von dem Landesausschuße und der Statthalterei abgegebenen Äußerungen über die Farben des Landeswappen vollkom(m)en gegrundet sind.
Folgerichtig werden daher auch
gold beziehungs-weise gelb u(nd) rot als die mährischen Landesfarben bei Embleme, Fahnen u(nd) Bezeichnung von dem Lande gehörigen Objekten angewendet, u(nd) F
Poznámka: Po levé straně připsáno k zařazení do textu: F ebenso hat der Landesausschuß unterm
10. Jän(n)er (1)853 Z. 121 F
Poznámka: Po levé straně připsáno k zařazení do textu: F die Heraldische Gravierung derselben Farben sowohl in seinem eigenen als auch in dem Amtsiegel der
der Unterstehenden Aemter u(nd) Kassen F
Poznámka: Po levé straně připsáno k zařazení do textu: F angeordnet.
Dále následuje text znění závěru dokumentu před přepracováním, kde je rovněž zmíněno přerytí pečetních typářů zemských úřadů udělané před devíti lety.
... angewendet, u(nd)
Citace zdroje dokumentu: MZA v Brně, B 13 Moravské místodržitelství – presidium, sign. 2-9, č. 2820/1895, kr. 878